Wappen der Familie Vorster | ||
(zusammengestellt durch Wolf Vorster-Busch Mai 2000)
|
||
Ein einheitliches Vorster-Wappen existiert nicht. Gemäss Wappenbuch bestehen verschiedene Ausführungen. Die Vielfalt beruht wahrscheinlich darauf, dass nicht alle Vorster zur gleichen Familie gehören und dass sich die Nachfahren des Adolf Vorster (1610-1648, unser Stammvater, Stammbaum 1/1) in eine Mülheim-Broicher Linie, zu der auch die Hagener Linie gehört, in eine Kölner Linie und in eine Hamborner Linie aufsplitterten. Am letzten Familientag im Jahre 1937 wurde leider nicht über ein Wappen diskutiert. Der Kontakt zu den bestehenden, uns verwandten Vorsters ist abgebrochen, so dass zur Zeit keine weiteren Nachforschungen und Vergleiche möglich sind. Die folgenden Erläuterungen beruhen auf Notizen, welche sich unser Grossvater (Albert Vorster-Burckhardt) anlässlich eines Familientages 1914 machte. Die damals anwesenden Verwandten haben mit ihren offensichtlich verschiedenen Ringen Lacksiegel angefertigt. Weiter wurde für die Familienzusammenkunft im Jahre 1921 von Carl vom Berg (einem damals bekannten Genealogen) ein Wappen präsentiert, deren Herkunft aber nicht weiter beschrieben wird. Interessante Informationen lieferte mir auch Friedrich-Carl Vorster-Knolle (24.12.1911-18.6.1988, Stammbaum 9/22), welchen ich 1984 im Haus meines Grossvaters kennergelernt habe. Im Wappenbuch (J. Siebmacher’s grosses Wappenbuch, Die Wappen bürgerlicher Geschlechter Deutschlands und der Schweiz) sind drei verschiedene Familien-Wappen unter Vorster zu finden. Im Weiteren besteht ein Firmensiegel des Johannes Vorster. |
||
Im folgenden stelle ich die mir bekannten sechs Wappen vor: | ||
Das Firmensiegel (Hausmarke) des Johannes Vorster-von der Mühlhoff (1653-1708, Sohn des Adolf, Stammbaum 2/3). Mit diesem Siegel wird ein Vertrag im Jahre 1699 besiegelt (Johanna Magdalena, verwitwete Gräfin zu Leinigen, verpachtet die noch wiederherzustellende herrschaftliche Papiermühle an die Eheleute Johannes Vorster auf zwanzig Jahre. Broich 1699 Juni 17). Ob dieses Siegel je in einem Familien-Wappen im heutigen Sinne entsprach entzieht sich meiner Kenntnis. | ||
Beschrieb: Die Initialen I.
und V. sind eindeutig, Mittelteil unklar.
|
||
Das Wappen der Hagener Familie (Wappenbuch). Ferdinand Vorster (ws. Stammbaum 8/63) benützte dieses als „Ex Libris“. Carl Vorster in Reydt (ws. Stammbaum 8/24) besass einen entsprechenden Siegelring. | ||
Beschrieb: Viergeteiltes
Wappen: Schmales rotes Kreuz in Gold, in der Mitte belegt mit goldenem
Schildchen, darin ein aufgerichteter grüner Zweig, oben mit Rosette; in
den Winkeln: 1. Ein nach inner gekehrter Hirschrumpf, 2. Eine schräg
links gestellte rote Armbrust, 3. Dreizinkiges rotes Gerät, ähnlich dem
Buchstaben M, schräg links gestellt, 4. silberner Kelch. Helm: rot
gekleidete, goldgekrönte Jungfrau, in der Rechten einen roten Pfeil
haltend. Decken und Binde rot-gold.
|
||
Erwähnter Friedrich-Carl Vorster erbte von seinem Grossvater eine dem Hagener Wappen sehr ähnliche Petschaft. Diese ist identisch mit dem Wappen, welches Carl vom Berg für den Familientag präsentierte (s.o.). | ||
Beschrieb: Viergeteiltes Wappen mit nicht näher
beschriebenen Farben (ws. Entsprechend dem Hagener Wappen): Schmales Kreuz
mit Schildchen belegt, darin eine Rose; in den Winkeln: 1. Ein frontaler
Hirschkopf, 2. Eine schräg links gestellte Armbrust, 3. schräg links
gerichtete 3-Teilung des Feldes, 4. Kelch. Helm: Nach rechts blickende männliche
Figur mit Haarzopf und Krone.
|
||
„Unser“ Wappen, welches 1914 auch von Hermann Vorster in Antwerpen (Cousin von unserem Grossvater, Stammbaum 9/13) getragen wurde. Eine Petschaft und ein Siegelring wurde von August Vorster-Reinhold (1835-1873, Opapas Grossvater) weitervererbt. Auf einem Porträt trägt er diesen Ring. Die Petschaft zeigt ein übliches Schild mit Helm und Helmzier, im Ring trägt das spitze Schild einen Helm mit schlichtem Umhang und einer grossen männlichen Helmfigur. | ||
Beschrieb: Grüne Pflanze mit 3 Wurzeln und 5 Blättern auf silbernem Hintergrund. | ||
Unser Grossvater
vermutete bereits 1914 zu Recht, dass unser Wappen wahrscheinlich dem
inneren Schildchen des Hagener Wappens entspricht. Möglicherweise wurde
bewusst oder durch ungenaue Gravur unser heutiges Wappen kreiert: Die
unteren 2 Blätter wurden mit dem Stengel zu 3 Wurzeln, die Rosette wurde
zu einem Blatt reduziert. Die Rosette ist wegen ihrer kleinen Grösse auf
der Petschaft nicht zu erkennen und auf dem Siegelring sehr undeutlich,
eher aber ein fünftes Blatt. Der silberne Hintergrund ist möglicherweise
nur deswegen silbern bzw. weiss, weil kein Hintergrund dargestellt wurde.
Auf dem von unserem Vater (Wolfgang Vorster-Vesteeg) meistens getragenen
Ring wird der Hintergrund gepunktet dargestellt (graphisch-heraldische
Darstellung der Farbe Gold/Gelb). Die Helmfigur entspricht der Figur von
Carl vom Berg. Der Haarzopf wird bei uns eher als Kapuze, ähnlich einem
Nacken-Sonnenschutz bei Tropenhelmen, dargestellt. Es ist auch durchaus
möglich, dass unser Wappen Vorlage für das Hagener Wappen war,
entspricht es doch eher der Tatsache, dass Wappen mit der Zeit immer
reicher und nicht einfacher dargestellt wurden. Welches nun das ältere
Wappen ist, kann wohl nicht mehr beantwortet werden. Unser, von den „Schweizerischen Vorsters“ gebrauchte, Wappen wird sonst wohl kaum getragen, da wir die einzigen Nachkommen des August Vorster sind, es sei denn, auch er habe dieses Wappen ererbt. |
||
Zweites Vorster-Wappen aus dem Wappenbuch. Im Beschrieb steht, dass Hans, Stephan, Wolfgang und Lienhard Vorster am 9.9.1492 in Linz einen Wappenbrief von Kaiser Friedrich III erhielten. Oben genannter Friedrich-Carl Vorster wusste zu berichten, dass 2 Töchter des Hermann Vorster (Stammbaum 9/29) dieses Wappen als Siegelring trugen. Er empfindet dieses Wappen als das Hauptwappen unserer Broicher Linie und sieht in dieses Vorsters unsere Urahnen. | ||
Beschrieb: In Gold auf rotem Dreiberg ein sitzendes,
nach links gerichtetes, schwarzes Eichhörnchen mit emporgeschlagenem
Schwanz, mit den Vorderfüssen einen Tannenzapfen erhebend. Helm:
sitzendes Eichhörnchen wie im Schild (ohne Dreiberg). Decken
Schwarz-Gold.
|
||
Drittes Vorster-Wappen aus dem Wappenbuch. Im Beschrieb steht, dass ein Veit, Jakob und Ulrich Vorster einen kaiserlichen Wappenbrief am 17.4.1544 in Speyer erhielten. Dieses Wappen ist niemandem bekannt und betrifft wahrscheinlich eine andere Familie Vorster. | ||
Beschrieb: In Silber ein aufspringendes ungezäumtes,
schwarzes Ross. Helm: das Ross. Decken: Schwarz
|
||
|
|